Das Leben genießen

Früher durfte ich immer wieder meinen Vater auf die Farm begleiten. Einmal erlebte ich etwas, was nicht nur mein Leben, auch meine Esskultur sehr geprägt hat. Aus einem Nachbarsdorf von meiner Geburtsstadt war ein Tagelöhner, ein netter Mann da. Er konnte so schön Volkslieder aus dem Herzen singen. Nicht die Lieder, die er an dem Tag sang, aber der Klang,das Glück in den Klängen seiner Lieder fühle ich immer noch. Weisst du, was er zu Mittagstisch aß, ein frisches gut duftendes Bauernbrot und eine große Zwiebel. Wie er ein großes Stück von seinem Brot abriss, wie er seine Zwiebel auf einem weißen sauberen Stein essbereit zerdrückte und anschließend so schmackhaft sein Essen genoss. An dem Tag habe ich gelernt, wie wichtig die glücklichen Momente des Genießens in unserem Leben sind, dass es auch möglich ist, durch Genügsamkeit, durch Bescheidenheit glücklich zu sein. An dem Tag hatte dieser Tagelöhner einen gesunden Geist, eine gesunde Seele, einen gesunden Körper und dazu, eine einfache Zufriedenheit, eine einfache Harmonie.